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Mein persönliches 3days Tagebuch
Endlich wieder in meiner Lieblingsstadt: Kopenhagen. Kopenhagen ist immer entspannt und immer wunderbar. Und auch in diesem September war das so – besonders auch, weil ich Teilnehmerin der Designtour der Berliner PR Agentur Impulse by Communication sein durfte. Ich möchte euch heute mit zu meinen Entdeckungen nehmen (auf Instagram konntet ihr mich ja schon begleiten) und euch auch ein wenig hinter die Kulissen eines solchen Events blicken lassen. Dabei schicke ich immer gern voraus, dass das hier ja ein Blog ist und meine ganz persönlichen Eindrücke und Gedanken wiedergibt, die euch hoffentlich auch neue Impulse und Inspiration bieten.
Unwiderstehlich: Interiordesign in der traumhaften Kulisse Kopenhagens zusammen mit anderen entdecken
Unterwegs auf der Pressetour
Ich bin ja immer ein wenig nervös, wenn ich irgendwo eingeladen bin – trifft man doch in der Regel mit vielen Menschen zusammen, die man noch nicht kennt. Aber ich habe mich dieses mal so gefreut, zumindest einen Teil des Teams um Tanja Demmerath, der Gründerin von Impulse by Communication, kennenzulernen und natürlich Tanja wiederzutreffen, die ich schon persönlich kannte seitdem Lumikello noch in den Kinderschuhen steckte. Die Agentur hatte nun Journalisten, Blogger und Influencer nach Kopenhagen eingeladen, um gemeinsam die neuesten Trends einiger von der Agentur vertretenen Marken zu entdecken und letzten Endes die schönsten Eindrücke dieser Reise mit euch zu teilen. Dabei möchte man nun meinen: toll, eingeladen und von Showroom zu Showroom pendeln, nett essen und plaudern.... Dabei ist so ein Event – wenn er so konzipiert wird wie Impulse das tut - so viel mehr als das bloße Besichtigen von namhaften Firmen. Der Austausch zwischen den Designreisenden, also zwischen Journalistinnen und Journalisten, die für gedruckte oder digitale Magazine arbeiten und Influencern und Influencerinnen, deren Hauptaugenmerk auf der Vermittlung von Inhalten über Instagram liegt, ist äußerst wertvoll. Trägt er doch dazu bei, Verständnis für die Arbeit des einen oder der anderen zu schaffen und darüber nachzudenken, wohin man sich - vielleicht auch gemeinsam -bewegt. Schließlich verbindet uns eine gemeinsame Leidenschaft, nämlich die für Interior und Design. Letzten Endes macht ein solches Event die Berichterstattung vielfältig und bunt und ich habe mich sehr gefreut, dass ich eine von denjenigen war, die euch, liebe Leserinnen und Leser von dieser besonderen Reise berichten durfte – mit der Lumikello-Brille auf der Nase.
Unterwegs in Kopenhagen
Qualität und ein Ecolabel: Start bei Montana Furniture
Den Start machten wir bei einem meiner eigenen Kunden, denn für Montana Furniture darf ich nun mittlerweile seit mehr als zwei Jahren arbeiten. Beim Thema Nachhaltigkeit steht Montana in erster Reihe, ist das Unternehmen doch das erste dänische Label, das für seine besondere Umweltfreundlichkeit im gesamten Produktionsprozess - von der Rohstoffgewinnung, über die Fertigung, den Vertrieb bis hin zur Entsorgung – mit den EU Ecolabel ausgezeichnet wurde. Und ein weiterer Aspekt macht die modularen Möbel besonders nachhaltig: auf alle Möbel gibt es 5 bis 10 Jahre Garantie und viele von ihnen begleiten ihre Besitzer Jahrzehnte lang. So kann man mit wenigen Ergänzungen einem Regal oder einem Schrank auch einen komplett neuen Look verpassen.
Immer wieder sehr kurzweilig: Inhaber Joakim Lassen spricht über sein Familienunternehmen Montana
Innovativ: Zusammenarbeit mit A Circular Design Studio. Bald gibt es Abdeckplatten des Panton Wire aus recyceltem Kunststoff
Überhaupt ist die Entscheidung für ein langlebiges, mit großer Handwerkskunst hergestelltes Möbel, immer eine gute Wahl - begleitet es einen doch viele Jahre oder kann – wenn sich der Geschmack oder die Bedürfnisse einmal ändern sollten, auch ohne großen Wertverlust wieder verkauft werden. In Dänemark zum Beispiel gibt es mittlerweile Firmen, die sich auf das Aufarbeiten von Montana-Möbeln spezialisiert haben. Dort kann man sie sogar umlackieren lassen, was einen doch mutiger bei der Farbwahl werden lässt, finde ich.
Exzellente Handwerkskunst und neue Impulse bei Brdr. Krüger
Eben diese wunderbare Handwerkskunst konnten wir bei Brdr. Krüger bewundern. Wer einmal die genau hingesehen hat, wie unfassbar exakt Übergänge zwischen zwei angesetzten Holzteilen in einem Sessel gefertigt wurden oder die warme, schmeichelnde Oberfläche eines perfekt bearbeiteten, geölten Holzes gefühlt hat, der weiß, was ich meine. Das Unternehmen produziert nun bereits in der fünften Generation Möbel in bester dänischer Handwerkstradition und macht einen großen Schritt in Richtung Moderne - zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit namhaften Designern wie OEO Studio oder David Thulstrup. Mein Favorit? Ach ich könnt’ gleich alles nehmen, denn die Möbel sind viel weniger rustikal als ich sie ehrlicherweise erwartet hatte und ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass ein roter „F Chair“ mit traumhaftem Geflecht in unsere Küche einzöge. Auch vom kleinen zusammenklappbaren Wägelchen mit Tabletts in mehreren Farben war ich begeistert. Entworfen hat dieses der mittlerweile 90jährige Hans Bølling - der uns mit seiner Anwesenheit, im wahrsten Sinne des Wortes, beehrte und wunderbare Geschichten zu erzählen wußte.
Tanja Demmerath im Gespräch mit Hans Bølling.
Mein Liebling: der rote "F-Chair"
Stetes Bemühen und bewußter Umgang mit Ressourcen
Und weiter geht’s: bei Ferm LIVING erwartet uns ein riesiges Zelt in historischer Kulisse; ein traumhaftes Setting und unerwartet offene Einblicke. Wir hatten das große Vergnügen die Gründerin Trine Andersen höchstpersönlich zu treffen, die uns durch den Showroom und die Firmenzentrale führte. Mich hat ihre natürliche Herzlichkeit, vor allem aber ihre Offenheit beeindruckt. Unfassbar schnell gewachsen ist ferm LIVING vor allem Produzent von schönen Dingen. Trine Andersen spricht auch im Zusammenhang mit ökologischen Aspekten auch nicht von Nachhaltigkeit sondern von „bewußtem Umgang“ mit Ressourcen. Dass hier ganz bewusst kein „greenwashing“ und Augenwischerei betrieben wird, freut mich, denn das ist zur Zeit ja ziemlich en vogue. Aber das Unternehmen macht sich auf den Weg und produziert immer mehr Produkte tatsächlich ökologisch. Und dann liegt die Entscheidung in Händen der Konsumenten, wie immer eigentlich.
Ein echtes Highlight: Glamping bei ferm LIVING.
Trine Andersen, Gründerin von ferm LIVING spricht offen über Nachhaltigkeit und ihre Firmenphilosophie
Blick in die Zukunft
Ähnlich bleibt der Eindruck von SOFACOMPANY, deren Chefdesignerin Line Nevers Krabbenhøft wir im Desingmuseum treffen. Sofacompany stellt das komplett nachhaltig und ökologisch hergestellte Sofa „Wilson“ vor, das Anfang 2022 auf den Markt kommen wird. Und darüber hinaus gab es eine Kollektion von Kissen, die in der sozialen Werkstatt "She Works" hergestellt werden, die Flüchtlingsfrauen beschäftigt, zu bestaunen. Ich habe mich quasi unter Kollegen gefühlt, da die Kissen aus Reststoffen der Textilindustrie genäht werden und nur in limitierter Auflage erhältlich sind. Das sind doch tolle Ansätze der "großen" Firmen. Es lohnt sich genauer hinzuschauen.
ein kleiner Blick auf das Sofa Wilson, das ab 2022 erhältlich ist.
Das Designhighlight dieser Reise
Die absolute Entdeckung dieser Reise war für mich die Firma ATBO. Die Entwürfe der Möbel sind ebenso zukunftsweisend und innovativ wie ihr Herstellungsprozess. In bester handwerklicher Tradition entstehen sie in Handarbeit in Dänemark. Begeistert hat mich, dass man die Produtionsprozesse dahingehend optimiert, dass man sehr ressourcenschonend arbeitet und bspw. Abfallmaterialien aus der Produktion zum Beheizen der Räume nutzt.
Ikonisch: der Cocoon Lounge Chair von ATBO
Der Showroom von ATBO hat mich sehr begeistert, weil man neben den tollen Möbeln auch viel Kunst und Design entdecken konnte wie dieses Tablesetting entdecken konnte.
Praktisch und schön
Und dann ging es zu einem wirklich nachhaltigen Produkt, das extrem langlebig und dazu noch farbenfroh und praktisch ist. Heymat aus Norwegen stellt schier unverwüstliche Fußmatten im Industriestandard her, die mich echt begeistern; wir testen ja schon seit einigen Wochen. Toll war es, die Gründer Sonja Djønne und Thoralf Lian kennenzulernen, die zuvor einen kleinen, auf die Vermietung und Reinigung von Industriematten spezialisierten Matten Betrieb führten und die Idee weiterdachten. Spannend finde ich.
Die schönen, praktischen Matten von Heymat bei uns zuhause....
... und im Showroom in Copenhagen.
Krönender Abschluss: Geniessen mit allen Sinnen im "The Audo"
Und auch der Abend steckte voller Entdeckungen: waren wir doch zu einem Dinner an einem ganz besonderen Ort eingeladen. The Audo ist Showroom, Concept Store, Hotel, Restaurant und Club ineinem. Unfassbar hochwertig, bequem und alle Sinne schmeichelnd eingerichtet muss man diesen Ort eher fühlen als sehen. Hauptdarsteller sind die Firmen by Lassen und Menu.
Mein Favorit von Menu: das "Offset Loose Cover" Sofa von Norm Architects
Insbesondere by Lassen war für mich eine Wiederentdeckung; erfuhren wir doch viel über die unglaublich interessante Design- und Firmengeschichte, die vor allem die Geschichte der Brüder Fleming und Mogens Lassen ist- beide Architekten und enge Freunde ihres Schulkameraden Arne Jacobsen. Mogens ist der kubistische, der die bekannten Kerzenleuchter erdachte; Flemming Lassen ist der Schöpfer organischer Sofas und Sessel. Die Geschichten um diese zwei sind so spannend. Lest doch gerne hier einmal weiter. Und ich muss nun auch etwas gestehen: ich war der schaffellbezogenen Sessel etwas überdrüssig geworden – wahrscheinlich auch, weil sie so modern geworden waren, dass viele billige Kopien die Einrichtungswelt überschwemmten. Nachdem ich aber in Kopenhagen einem originalem Sessel saß und die unvergleichliche Wärme und den Komfort der Schaffellbezüge spürte (die zudem ja auch noch unfassbar robust sind) bin ich dauernd am überlegen, ob man nicht eines unserer Zimmer fellbezug-kompatibel machen könnte.
Tanja Demmerath weiß zu begeistern: hier fesselt sie uns mit der Geschichte der Brüder Lassen.
Resumé:
- Investition in Qualität zahlt sich immer aus und ist Endeffekt nachhaltiger als ein kurzlebiges Wegwerfmöbel.
- Viele namhafte Firmen arbeiten sehr nachhaltig ohne sich dies permanent auf die Fahnen zu schreiben. Es loht ein Blick hinter die Kulissen.
- Bei denen, die preiswerter und auf Masse produzieren, gilt es genau hinzuschauen, denn auch sie machen sich auf den Weg und bieten Produkte an, deren Herstellungsprozess optimiert wurde.
- Auch ein nicht nachhaltig produziertes, langlebiges Möbel kann eine gute Alternative sein, wenn es viele Jahre Freude bereitet.
- Kopenhagen ist immer eine Reise wert. Zu den 3days of design doppelt.
Nachhaltigerer Konsum kann zum Beispiel auch heissen in tolle originale Produkte zu investieren, an denen man nicht nur lange Freude hat sondern die auch echte „It-Pieces“ sind, die sparsam eingesetzt, eine Einrichtung unverwechselbar machen. Eine tolle mundgeblasene Vase oder eine klassische Leuchte, die vielleicht einen Euro mehr kostet; ein Kunstwerk oder ein textiles Einzelstück werden zum Highlight. Das ist wie eine tolle Tasche, die eine schlichte Jeans und eine weiße Bluse zu einem modischen Outfit macht. Ich liebe es zum Beispiel, wenn Möbel vom Flohmarkt durch (unter Umständen kostspieligere) Unikate aufgewertet werden. Sich nach Alternativen umzuschauen kann so viel Spaß machen und beim Einrichten sowieso. Es gibt ja unendlich viele Möglichkeiten - die Mischung macht's. Letzten Endes ist es auch so, dass bewußter Konsum dabei hilft, Handwerk und Traditionen zu erhalten, die es nicht beim Möbelriesen auf der dann nicht mehr grünen Wiese zu shoppen gibt.
Ganz ausdrücklich möchte ich aber - wie schon so oft - darauf hinweisen, dass ich sicher kein Vorbild an einer besonders nachhaltigen Lebensweise bin und auch für meine Label Lumikello möchte ich mir das nicht auf die Fahnen schreiben - da ist überall viel Luft nach oben. Mir geht es darum, gemeinsam mit euch nachzudenken und neue Wege zu gehen. Bei uns steht ja zum Beispiel die Anschaffung eines neuen Sofas an und ich beschäftige mich derzeit viel mit der Frage was für uns passt und mit meinem ökologischen Gewissen und meinem Anspruch an Qualität und Ästhetik vereinbar ist. Dazu aber mehr an anderer Stelle.
Ich hoffe, euch hat dieser kleine Blick hinter die Kulissen gefallen. Ich werde auf meinem Instagramfeed weiter berichten und noch den einen oder anderen Fact mit euch teilen. Auch findet ihr dort die Fotos meiner kleinen privaten Tour durch Kopenhagen, denn ich habe ja noch vieles anderes Schönes für euch entdecken dürfen.
Hinterlasst mir doch gerne einen Kommentar, wenn euch dieser Bericht gefallen hat.
FOTOS:
Uta Gleiser für Impulse by Communication
Eva Kaiser